Wer sich dem Mond fotografisch wirklich nähern möchte, braucht ein Teleskop. Aber man kann auch mit einer normalen Fotoausrüstung den Mond zum Motiv machen.
Die Nächte werden wieder wärmer und man braucht für nächtliche Mondaufnahmen keine dicke Jacke und warmen Socken. Beste Voraussetzungen für einen fotografischen Blick zu unserem ständigen aber wechselhaften Begleiter.
Wenn von Mondaufnahmen die Rede ist, ist oft auch die Rede von langen Verschlusszeiten, großen Blenden und hohen ISO-Werten. Das ist nachvollziehbar, denn Mondaufnahmen macht man oft in der Nacht, wenn es dunkel ist.
Aber nichts von alledem braucht man.
Der Mond, den wir sehen, ist eine von der Sonne beschienene Steinwüste. Entsprechend nimmt man ihn auf.
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Dieses Bild entstand mit ISO 280 – Blende 5,6 – 1/500 Sek. – aus der freien Hand. Die Kamera war die All-in-One-Kamera Nikon Coolpix P950, die ein spezielles „Mondprogramm“ zu bieten hat. Die genaue Bezeichnung habe ich nicht mehr parat …
ISO 200 – Blende 8 – 1/250 Sek im manuellen Belichtungsmodus sind gute Ausgangswerte, die man leicht variieren kann.
Sterne im Himmel um den Mond sind bei solchen Belichtungswerten natürlich nicht zu sehen (was auch für die Bilder von der Mondoberfläche gilt, die die Apollo-Astronauten mit zur Erde brachten).
Für die spätere Optimierung des Bildes empfiehlt es sich natürlich, das RAW-Format zu nutzen und einen entsprechenden RAW-Entwickler auf dem Rechner zu haben.
Auch wenn das Bild oben ohne Stativ gemacht wurde, ist der Einsatz eines stabilen Dreibeins definitiv anzuraten!
Wenn es darum geht, den Mond wirklich groß ins Bild zu bekommen, ist eine lange Brennweite unverzichtbar. Im Fall dieses Bildes waren es 357 „echte“ Brennweitenmillimeter, die dank des Crops den engen Bildwinkel von 2000 mm [@KB] ins Spiel brachten.
Auch mit kürzeren Brennweiten um die 500 mm bis 1000 mm kann man Bilder vom Mond erzielen, die sich gerade im Internet oder in einem Fotobuch sehr gut präsentieren lassen, da die modernen Digitalkameras mit ihren hochauflösenden Sensoren genügend Potential für Ausschnittvergrößerungen bieten.
Mit noch kürzeren Brennweiten bezieht man dann die Landschaft mit ins Bild ein, die natürlich unterbelichtet wird, aber auch schemenhaft zur Bildwirkung beiträgt.
Wenn die Landschaft mehr Bedeutung bekommen soll, lässt sich der Helligkeitsunterschied zwischen Mond und Landschaft mit einem Grauverlaufsfilter verringern.
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Oder man macht zwei Aufnahmen, von denen eine den Mond richtig belichtet ins Bild bringt, die andere die Landschaft. Aus diesen Aufnahmen lässt sich ein Bild generieren, das Mond und Landschaft mit Details zeigt.
Für die Scharfstellung kann man sich auf den AF verlassen, wenn ein genügend kleines Messfeld zur Verfügung steht. Sicherer erscheint mir die manuelle Fokussierung, wenn die Kamera eine Monitorlupe und Focus-Peaking zu bieten hat.
Da nur wenige Kameras beleuchtete Bedienelemente haben, darf eine Taschenlampe nicht fehlen, die dann auch den Rückweg zum Auto oder ins Wohnzimmer beleuchtet.
Und nun viel Spaß beim Fotografieren des Mondes.